Junge Industrie Niederösterreich/Burgenland fordert mehr „Mut zum Scheitern“ in Österreich
Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft kamen ins Haus der Industrie um den „Tag des Scheiterns“ zu begehen.

Initiator, JI NÖ/Bgld. Vorsitzender-Matthias Unger, erläuterte zu Beginn: „Wir haben in Österreich eine Kultur, die Erfolg neidet und Misserfolg nicht als Chance sieht. Dabei können Unternehmen, die gut mit Fehlern umgehen, auch gut mit Innovation umgehen. Genau diesen Impuls benötigt der Wirtschaftsstandort Österreich, der zuletzt stark unter Druck geraten ist. Deshalb kämpfen wir für einen Paradigmenwechsel in der österreichischen Unternehmenskultur“. Dass ein Kulturwandel hin zu mehr unternehmerischem Denken nötig sei, unterstrich auch der Staatssekretär im BMWFW, Harald Mahrer:„Wir müssen weg von der 'Vollkasko-Mentalität' und hin zu einer 'Mentalität der zweiten Chance'“. Mit der Gründerland-Strategie setzt er bereits erste konkrete Schritte in diese Richtung.
Unternehmertum stärken
Wer Scheitern und Wiederauferstehen am eigenen Leib in den letzten zwei Jahren durchgemacht hat, ist der IT-Unternehmer Damian Izdebski. Er setzt sich gegen die Stigmatisierung „gescheiterter“ Unternehmer ein und sieht im angloamerikanischen Raum einen viel verständnisvolleren Umgang mit Misserfolgen als in Österreich. Berndorf AG Hauptaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Zimmermann sieht gerade in seiner Rolle als Business Angel definitiv Verbesserungspotential am Wirtschaftsstandort: „Österreich ist zurzeit nicht der Anziehungspunkt für die innovativsten und produktivsten (Nachwuchs-) Kräfte, der es sein könnte. Das könnte man z.B. mit vermehrten Partnerschaften zwischen etablierten Unternehmen und innovativen Startups ändern.“ Vom mentalen Umgang mit Misserfolgen berichtete Ex-Skirennläufer Thomas Sykora, für den Scheitern zur Routine geworden ist:„ Als Spitzensportler sind wir tagtäglich mit Siegen und Niederlagen konfrontiert und entwickeln die mentale Fähigkeit, damit umgehen zu können.“
Scheitern aus verschiedenen Sichtweisen
Die Teilnehmer des Tag des Scheiterns hatten die Möglichkeit, mit verschiedenen Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Bereichen über deren Erfolg und Misserfolg zu diskutieren. Weitere Diskutanten waren Michaela Fritz (Vizerektorin für Forschung, MedUni Wien), Michael Altrichter (Gründer paysafecard, Business Angel), Gerhard Zeiner (COO SAP Österreich GmbH) u.a.