JI.NÖ/Bgld

Blick hinter die Kulissen der Unternehmensbewertung

Unter dem Motto „Rating Backstage“ lud die Junge Industrie Nö/Bgld zu einem Webinar in Kooperation mit dem KSV1870.

KSV1870-CEO Ricardo-José Vybiral stand den JI-Mitgliedern Rede und Antwort.

Wie entsteht ein Rating? Welche Daten fließen dabei ein? Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die Bonitätsbewertung? Unter der Moderation der JI NÖ/Bgld-Co-Vorsitzenden Christina Glocknitzer ist die Junge Industrie am 16. Februar diesen Fragen nachgegangen.

KSV1870-CEO Ricardo-José Vybiral gab zunächst einen Überblick über die Situation der insgesamt 30.000 KSV1870-Mitglieder: „Für das Jahr 2022 gehen wir nicht mit einer Zunahme der Insolvenzen aus, es kommt eher zu einer Glättung des Statistik.“ Etwa die Hälfte der Betriebe hätte Coronahilfen beansprucht, was aber nicht zu einer Verschlechterung der Bewertung führe, wie KSV1870-Prokurist Günther Fasching erklärte: „Im Gegenteil, wenn ein Unternehmen vorsichtig agiert, ist das gut.“

Für viele Mitglieder war überraschend, wie viele Daten in eine Unternehmensbewertung einfließen: Die Bandbreite reicht unter anderem von Selbstauskünften, Bankauskünften, Zahlungserfassungen, Bilanzen bis zu Insolvenzen. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KSV1870 pflegen täglich Informationen in die Datenbanken ein. „Medienberichte haben keinen direkten Einfluss auf ein Rating, lösen aber häufig Recherchen aus“, so Fasching. Insgesamt habe die Auskunftsbereitschaft der Unternehmen seit der Pandemie zugenommen. Auch die Bewertung von Cyberrisiken spiele eine immer größere Rolle.

Abschließend erhielten die JI-Mitglieder noch Tipps, wie sie ihr eigenes Unternehmensrating verbessern könnten – etwa durch das Einhalten von Zahlungsfristen, Selbstauskünfte oder das Einholen von Bonitätsauskünften ihrer Geschäftspartner.